Geförderte Projekte

Der Aktionsfonds der Partnerschaft für Demokratie „Gemeinsam in Tempelhof-Schöneberg – Demokratie leben!“

Leben für die Demokratie – Annedore und Julius Leber, Veranstaltungsreihe

Im Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“ im Stadtteilverein Schöneberg e.V. setzen sich Ehrenamtliche seit vielen Jahren für den Erhalt der ehemaligen Kohlenhandlung von Annedore und Julius Leber in der Torgauer Straße ein. In dem wieder hergerichteten und ertüchtigten Gebäude wird nach den Plänen des Arbeitskreises der Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber eingerichtet.

Der Einsatz von Annedore und Julius Leber für demokratische Werte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und beim Aufbau der Demokratie in der Nachkriegszeit erforderte außergewöhnlichen Mut und Zivilcourage. Die Auseinandersetzung mit ihren Biografien und den damaligen Konflikt- und Entscheidungssituationen führt zur Frage, ob ihr vorbildhaftes Handeln heute einen Beitrag liefern kann für die Entwicklung einer demokratischen Haltung und Ermutigung zum Engagement gegen Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit. Wir alle sind gefordert uns diesen Tendenzen entgegenzustellen. Aus diesem Grund bietet der Arbeitskreis eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Leben für die Demokratie – Annedore und Julius Leber“ an, die sich an relevanten Jahrestagen aus dem Leben von Annedore und Julius Leber orientiert.

In den ersten drei Veranstaltungen wird jeweils die historische Bedeutung von Annedore und Julius Leber dargestellt. Der Bogen zur politischen Situation heute wird anschließend gespannt, insbesondere auch zu den Anforderungen, die sich für den Einzelnen in der gesellschaftlichen  Auseinandersetzung um die Erhaltung der Demokratie und dem Kampf gegen Rassismus stellen. Danach ist Gelegenheit für Fragen, Diskussion und Gespräche.

Veranstaltungsflyer zum Download

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Die Veranstaltungen:

„Erziehung zur Demokratie“

Veranstaltung anlässlich des 120. Geburtstages von Annedore Leber
18.03.2024

Nach einem Impulsreferat durch die Historikerin Dr. Frauke Geyken diskutierten unter der Moderation von Shelley Kupferberg  mit Dr. Frauke Geyken Judith Brunner, eine Schöneberger Künstlerin, die sich in ihrer Arbeit mit der Person von Annedore Leber auseinandergesetzt hat, Dr. Dörte Döhl vom Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“ und Margrit Zauner, Vorstandvorsitzende des Annedore-Leber-Berufsbildungswerks.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Diskussion waren  die Tätigkeit von Annedore Leber und ihre Überzeugung,  dass nach dem Krieg eine Erziehung zur Demokratie notwendig sei. Nach den Erfahrungen der Weimarer Republik erfordere dies auch Bildungschancen, Geschichtswissen  und berufliche Perspektiven für Jugendliche. Für Annedore Leber war dies die Voraussetzung um Jugendliche und junge Erwachsene gegen rechte und rassistische Propaganda immun zu machen. Sie gab deshalb in ihrem Verlag u.a. zahlreiche Bücher zum Widerstand gegen die NS-Herrrschaft zugleich aber auch Kinder- und Jugendbücher, auch Schulbücher, die zu Demokratie und Toleranz erziehen sollen, heraus.

Die Veranstaltung war mit knapp 50 Teilnehmer*innen gut besucht und es gab eine lebhafte Diskussion und einen Austausch zwischen den Podiumsteilnehmer*innen und den Besucher*innen.


 „Mut als Grundsubstanz unserer Demokratie“

Veranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags der Verhaftung von Julius Leber, mit anschließender Diskussionsrunde
05.07.2024

Referent*innen: Prof. Dr. Peter Steinbach, Wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Thema: Julius Lebers Kampf gegen den aufkommenden Nationalsozialismus, seine Rolle im Widerstand und bei der Vorbereitung des Attentats vom 20.07.1944.

Anders als andere am Attentat vom 20.07.1944 Beteiligte bekämpfte Leber die Nationalsozialisten bereits in den 20er- und frühen 30er Jahren und sah ihre Gefährlichkeit. Beim Kapp-Putsch 1920 war er einer der wenigen Offiziere, die sich für die Republik einsetzten und sich aktiv und unter persönlichem Risiko an der Niederschlagung des Putsches beteiligten.

Später als Journalist, Bürgerschafts- und Reichstagsabgeordneter bekämpfte er die NSDAP, wurde und wird im Januar 1933 von NS-Angehörigen überfallen und schwer verletzt und im März 1933 verhaftet. Nach seiner Entlassung aus dem KZ 1937 hielt er Kontakt zu Widerstandgruppen und stand ab 1943 im Zentrum des Widerstandkreises zur Vorbereitung des Attentates. Lebers besonderer Verdienst ist, hier versucht zu haben das bestehende Bündnis auf alle politischen Gruppen von Militärs, Konservativen, Christen, Gewerkschaften, Sozialdemokraten bis hin zu Kommunisten auszuweiten.


Vom Sondergericht zur Justiz der Bundesrepublik – Brüche und Kontinuitäten

Veranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags des Prozesses gegen Julius Leber vor dem Volksgerichtshof, mit anschließender Diskussionsrunde
20.10.2024

Geplant ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Verein Forum Recht und Kultur im Kammergericht e.V. Sie soll im Kammergericht in dem Saal stattfinden, in dem der Prozess vor dem Volksgerichtshof stattfand und das Todesurteil gegen Julius Leber gesprochen wurde.

Referent*innen: ein Vertreter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (angefragt), Bernd Pickel, Präsident des Kammergerichts Berlin a.D.
Thema: Lebers mutiges Auftreten vor dem Volksgerichtshof

Nach einem Blick auf die NS-Justiz und die Entwicklung der Justiz in der Nachkriegszeit schauen wir auch auf  aktuelle Diskussionen, u.a. auch auf Erfahrungen mit Eingriffen in die Gewaltenteilung durch populistische Regierungen, wie z.B. in Polen und Ungarn und um die Bedeutung der Sicherung der unabhängigen Rolle der Verfassungsgerichtsbarkeit.


Veranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Hinrichtung von Julius Leber

Veranstaltung mit Lesung und Konzert, mit Vorstellung der Dokumentation der bisherigen Veranstaltungen
05.01.2025

Informationen über den genauen Programmablauf folgen.

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