Geförderte Projekte

Der Aktionsfonds der Partnerschaft für Demokratie „Gemeinsam in Tempelhof-Schöneberg – Demokratie leben!“

Dem Antisemitismus auf der Spur: Orte antisemitischer Gewalt in Tempelhof-Schöneberg früher und heute

In dem noch jungen Verein MASIYOT e.V. haben sich Jüd*innen und Nicht-Jüd*innen mit und ohne Migrationshintergrund zusammengeschlossen, um die Geschichte des Stadtteils Tempelhof-Schöneberg erfahrbar zu machen. Dafür erarbeitet der Verein Kiezspaziergänge und Stadtteilführungen, die historische und aktuelle Tatorte von Antisemitismus beleuchten und in ihren ideologischen, politischen und sozialpsychologischen Kontext einordnen.

Um auch Laien eine theoretische Einordnung antisemitischer Taten nahelegen zu können und die Aktualität des Phänomens zu verdeutlichen, greift der MASIYOT e.V. in seiner Arbeit auf den Transfer von Wissen aus verschiedenen professionellen, theoretischen und praktischen Bereichen zurück, wie beispielsweise Geschichte, Sozialpädagogik, Kulturwissenschaften, Psychologie, Jüdische Studien, Kunst- und Kulturvermittlung.

Um das Projekt einem breiten Publikum zugänglich zu machen, werden rund um die Route Plakate mit QR-Codes und Kurzinformationen angebracht, die zum Projekt, dem Inhalt und dem Download der Route informieren und die dazugehörigen Tatorte erklären. Die Begehungen finden im Herbst 2023 statt und werden dabei von Mitglieder*innen des Vereins geleitet. Sie sollen eine interaktive und informative Möglichkeit bieten, um Antisemitismus zu thematisieren und in seinen historischen und aktuellen Erscheinungsformen zu begreifen.

Mit diesem Projekt möchte der Verein MASIYOT e.V. dazu beitragen, das Bewusstsein für Antisemitismus zu schärfen und ein positives Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur zu fördern.

 

Kiezspaziergänge 2023

Wenn von Antisemitismus die Rede ist, denken die meisten Menschen an Nationalsozialismus und rechte Hetze. Andere verbreitete Formen wie Verschwörungsmythen von „Querdenkern“, israelbezogene Vorurteile und islamische Judenfeindschaft sind hingegen vielen Menschen kaum präsent. Menschen, die aufgrund ihres (tatsächlich oder vermeintlichen) Jüdischseins auf diese Weise angefeindet werden, fühlen sich daher oftmals alleingelassen. Um ein größeres Bewusstsein für alltäglichen Antisemitismus zu fördern, wollen wir den vielfältigen Formen des modernen Antisemitismus ganz konkret auf die Spur kommen. Dafür möchten wir dort, wo Gewalt gegen Jüdinnen und Juden tagtäglich geschieht, mit Euch ins Gespräch kommen: auf der Straße.

Auf etwa 5 Kilometern werden wir im Rahmen eines Kiezspaziergangs konkrete Tatorte antisemitischer Gewalt aufsuchen und gemeinsam diskutieren: Auf welche Weise zeigte sich die Gewalt? Wovon war sie motiviert? Wie ist sie ideologisch einzuordnen ist? Was hat das historisch und politisch zu bedeuten?

Dabei sprechen wir über historische Phänomene wie christlichen und muslimischen Antijudaismus und Antisemitismus im Nationalsozialismus. Insbesondere wird sich unser Gespräch jedoch auf ganz aktuelle politische Phänomene wie sekundären, israelbezogenen, linken und islamischen Antisemitismus beziehen.

Wann?
17. September
24. September
15. Oktober
29. Oktober

jeweils ab 13 Uhr

Wo?
Passauer Straße 4, 10789 Berlin (Treffpunkt)

Wie lang?
Max. 4 Stunden / ca. 5 km

Was ist zu beachten?
Wir empfehlen, feste Schuhe anzuziehen und einen Regenschirm mitzunehmen. Falls vorhanden, auch ein BVG-Ticket, damit wir ggf. auf die Bahn zurückkommen können.

Um Anmeldung unter masiyot@web.de wird gebeten.

Bild: Besuchte Orte des Kiezspaziergangs

*Die Oktober-Veranstaltungen finden im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus 2023 statt.

 

Kontakt
masiyot@web.de

Der Verein MASIYOT e.V. möchte die Geschichte des Stadtteils Tempelhof-Schöneberg erfahrbar machen. Für dieses Ziel haben sich Jüd*innen und Nicht-Jüd*innen mit und ohne Migrationshintergrund zusammengeschlossen.

Seit 2022 bringen die Mitglieder*innen professionelle Kenntnisse der Jüdischen Studien, Geschichte, Kulturwissenschaft, Psychologie, Sozialpädagogik, Kunst- und Kulturvermittlung zusammen. Dabei ist eines der wichtigsten Ziele, über Bildung, Aufklärung und Kritik das Bewusstsein für autoritäre und feindselige Ideologien zu schärfen und durch Solidarisierung mit den Opfern ein positives Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur zu fördern.

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