Aus diesem Grund nimmt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg gemeinsam mit seinem Kooperationspartner Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V. seit dem 01.01.2019 am Bundesprogramm „Demokratie leben!“ teil, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aufgelegt wird. Im Rahmen einer Partnerschaft für Demokratie soll mit Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen sowohl die Demokratieentwicklung als auch die Extremismusbekämpfung und -prävention in Tempelhof-Schöneberg vorangetrieben werden. Gerade in Zeiten, in denen populistische Stimmen lauter werden, antisemitische Vorfälle zunehmen und sich Verschwörungsmythen im Internet verbreiten, ist es wichtig, ein deutliches Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit zu setzen. Wir erleben eine Zeit, in der eine Krise auf die andere folgt – sei es die COVID-19-Pandemie, die Herausforderungen um die Energie- und Klimakrise, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine oder der Anstieg demokratiegefährdender Tendenzen und rechtsextremer Wahlerfolge.
Ein besonders wichtiges Themenfeld in unserer PfD liegt in der Antisemitismusprävention und der Förderung jüdischen Lebens im Bezirk. Hierfür werden die begrenzten Mittel an Projekte weitergereicht, die Antisemitismus vorbeugen und darüber aufklären oder Projekte, die die jüdische Vielfalt stärken und sichtbar machen. Seit 2020 ist ein zentrales Ziel die Schaffung und Stärkung eines lokalen Bündnisses gegen Antisemitismus. Der brutale Terrorangriff der Hamas auf den Staat Israel und seine Bürger*innen am 7. Oktober, unterstreicht erneut, wie wichtig es ist, das Thema Antisemitismus zu bearbeiten. Es war das größte Pogrom seit 1945. Antisemitismus tötet, und die Auswirkungen des 7. Oktobers sehen wir auch hier in Deutschland betrachtet man den Anstieg an antisemitischen Vorfällen, die aus den Berichten von RIAS oder OFEK hervorgehen.
Neben der Antisemitismusprävention ist aber ein mindestens genauso wichtiges Feld unserer PfD die Demokratieförderung im Allgemeinen, die auch immer verbunden ist mit einem effektiven Kampf gegen Ausgrenzung. Demokratieförderung beinhaltet den Kampf gegen Rassismus, gegen Sexismus, gegen Homophobie – eben gegen jedwede Ideologie der Ungleichwertigkeit. Wir suchen dementsprechend auch Projekte, die eine intersektionale Antisemitismusprävention forcieren und bspw. antisemitismuskritisch und rassismuskritisch, antisemitismuskritisch und sexismuskritisch ausgerichtet sind.
Demokratieförderung beinhaltet die Stärkung der Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger. Demokratieförderung beinhaltet dabei auch die Schaffung starker Netzwerke und einer resilienten Zivilbevölkerung.