Sagbar. Denkbar. Machbar. Rechtsextreme Positionen auch vor unserer Haustür
Veranstaltungsrückblick
05. November 2025
Am Donnerstag, 30.10.2025, kamen etwa 40 engagierte Personen im Rathaus Schöneberg zusammen, um über das aktuelle Erscheinungsbild von Rechtsextremismus im Bezirk Tempelhof-Schöneberg zu diskutieren sowie Strategien zu entwickeln, wie diesem weiter entschieden entgegengetreten werden kann. Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann wies in seiner Begrüßung auf die historische Bedeutung des Gebäudes für die Demokratie hin und dankte den teilnehmenden Personen für ihr besonderes Engagement für demokratische Werte, Vielfalt und gegenseitigen Respekt.
Katharina Nocun veranschaulichte in ihrem Impulsvortrag den Zusammenhang von Verschwörungserzählungen mit Radikalisierungsprozessen. Verschwörungserzählungen sind ein willkommenes Element rechtsextremer Gruppierungen, um einfache – in sich geschlossene und vermeintlich logische – Antworten auf komplexe gesellschaftliche Probleme zu präsentieren. Ihre Bücher bieten Erklärungen für das Verhalten von Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen und zeigen auf, dass politische Bildungsangebote vor Radikalisierung schützen.
In der anschließenden Diskussion wurde unter anderem erörtert, welche Möglichkeiten im Kleinen bestehen, unsere Demokratie zu verteidigen: Haltung zeigen, Solidarität leben und eben nicht wegschauen, wenn vor unserer Haustür ein rassistischer Vorfall geschieht oder NS-verharmlosende Sticker am Straßenschild kleben.

Podiumsdiskussion mit Florian Pfeifer (Fachbereichsleiter Politische Bildung und stellv. Geschäftsführer bei Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg), Matthias Müller (Berater bei der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin), Kuku Lueb (Berliner Register) und Katharina Nocun (Politikwissenschaftlerin, Publizistin und Expertin für Digitalisierung, Verschwörungstheorien und demokratiefeindliche Bewegungen) © Udo Masgaj, Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg