Dem Antisemitismus auf der Spur

Kiezspaziergang mit Masiyot e.V.

23. August 2024

Der Verein Masiyot e.V. organisiert Kiezspaziergänge, die sich mit verschiedenen Formen von Antisemitismus sowie deren Auswirkungen beschäftigen. Masiyot möchte dort mit den Menschen ins Gespräch kommen, wo Gewalt gegen Jüdinnen und Juden tagtäglich geschieht: auf der Straße.

„Dem Antisemitismus auf der Spur“ gingen die Teilnehmenden beim Spaziergang im Juli an unterschiedliche Tatorte, vor allem in Schöneberg. Nach einer kurzen Einführung in das Thema Antisemitismus, die auch die Relevanz und Aktualität im Bezirk betont, setzte sich die Gruppe von 12 Personen in Bewegung. Vom Startpunkt am Wittenbergplatz ging es unter anderem zur sephardischen Synagoge Tiferet Israel in der Passauer Straße und zum Restaurant Feinbergs in der Fugger Straße. Endpunkt des etwa 4km langen Spaziergangs ist der Bayerische Platz.

Während des Spaziergangs wurden verschiedene Formen von Antisemitismus erläutert und von offenem Hass und Gewalt gegen jüdische Menschen gesprochen. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, Beispiele von Antisemitismus, die sich im Bezirk in den letzten Jahren ereignet hatten, zu besprechen. Dies beinhaltete sowohl historische Vorfälle als auch aktuelle Entwicklungen, wie antisemitische Schmierereien, Angriffe oder Äußerungen.

Besonders aufschlussreich waren die Beiträge der beiden Referent*innen, die unterwegs detailliert erklärten, wie sich Antisemitismus in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen sowie in verschiedenen Subkulturen manifestiert. Dabei wurde auch auf die Bedeutung von Bildungsarbeit, zivilgesellschaftlichen Projekten und Engagement hingewiesen.

Hervorzuheben ist das detaillierte Wissen der Referent*innen und die Offenheit der Teilnehmenden, die nicht nur Fragen stellten, sondern auch eigene Vorschläge und Lösungsansätze einbrachten. Die Diskussion zeigte deutlich, dass Antisemitismus ein Thema ist, das alle gesellschaftlichen Sphären, wie Schulen, Vereine, Organisationen und Universitäten betrifft, und dass ein gemeinsames Handeln notwendig ist, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Viele Teilnehmende berichteten von eigenen Begegnungen mit Antisemitismus und diskutierten über mögliche Strategien, um solchen Vorfällen in Zukunft besser begegnen zu können.

Denkmal für die ehemalige Synagoge in der Münchener Straße

Der Kiezspaziergang endete mit dem Konsens, dass es unerlässlich ist, kontinuierlich über Antisemitismus aufzuklären und diesem mit Entschlossenheit entgegenzutreten. Viele der Anwesenden äußerten den Wunsch, auch in Zukunft ähnliche Veranstaltungen zu besuchen, um das Bewusstsein für Antisemitismus weiter zu schärfen. So konnte sich auch im Nachhinein des Spaziergangs im Café am Bayrischen Platz mit unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Akteuren ausgetauscht und innerhalb des Bezirks vernetzt werden.

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