Tempelhof-Schöneberger Aktionswochen gegen Antisemitismus
Unser Programm
11. September 2025
Auch in diesem Jahr sind wir Teil der deutschlandweiten Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. Wir haben ein umfangreiches Rahmenprogramm mit vielfältigen Themen und Formaten zusammengestellt. Begleitend läuft die Ausstellung „Ob die Möwen manchmal an mich denken?“ Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee der Kuratorin und Autorin Dr. Kristine von Soden, die vom 27.10. bis 28.11. in der Galerie im 1. OG im Rathaus Schöneberg am John-F.-Kennedy-Platz zu sehen ist.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!

Ausstellung „Ob die Möwen manchmal an mich denken?“ Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee
Veranstaltungen in Anwesenheit der Kuratorin und Autorin Dr. Kristine von Soden:
Vernissage
Datum: 29.10. (Mi)
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Bibliothekssaal im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Lesung
Datum: 08.11. (Sa)
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: John-F.-Kennedy-Saal im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Führung
Datum: 20.11. (Sa)
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Galerie im 1. OG, Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Was sind Stolpersteine?
Vortrag mit Sigrun Marks von der Stolpersteininitiative Stierstraße Friedenau
Was sind Stolpersteine, wer hatte die Idee, für wen werden sie verlegt und wie verläuft der lange Weg von der Initiative bis zur Verlegung?
Datum: 09.10. (Do)
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg, Lorenzweg 5, 12099 Berlin
Informationen zur Anmeldung folgen in Kürze.
Dem Antisemitismus auf der Spur – Antisemitische Gewalt in Tempelhof-Schöneberg
Kiezspaziergang mit Masiyot e.V.
Seit den Terrorangriffen der Hamas am 7.10.2023 hat das Thema Antisemitismus auch hierzulande auf tragische Weise an Aktualität gewonnen. Viele Menschen fragen sich seither, wie es zu einer so explosiven Zunahme von Antisemitismus kommen konnte und was man im Alltag dagegen tun kann. Wir möchten, um uns diesem Thema zu nähern, dort mit den Menschen ins Gespräch kommen, wo Gewalt gegen Jüdinnen und Juden tagtäglich geschieht: auf der Straße.
Im Laufe von etwa vier Stunden werden wir auf ca. 4 Kilometern verschiedene Tatorte aufsuchen. Anhand der konkreten antisemitischen Taten wollen wir gemeinsam diskutieren: Auf welche Weise zeigt sich Antisemitismus? Wovon ist er motiviert? Wie ist er ideologisch einzuordnen? Was haben die Taten historisch und politisch zu bedeuten? Unser Ziel ist die gemeinsame Reflexion und Diskussion, um das Bewusstsein für die aktuellen Formen von Antisemitismus zu fördern.
Datum: 12.10. (So)
Uhrzeit: 13:00 Uhr
Ort: Wittenbergplatz
Die Teilnahmezahl ist begrenzt und eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich. Anmeldung bei: info@masiyot.de
Das jüdische Jahr – Inhalt, Praxis und gelebtes Miteinander
„Ask the Rabbi“: Jüdische Perspektiven im Dialog in der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, in Kooperation mit der VHS Tempelhof-Schöneberg
Das jüdische Jahr ist weit mehr als eine Abfolge religiöser Feste. Es ist Ausdruck kollektiver Erinnerung, gelebter Identität und eines verbindenden Miteinanders. Im Zyklus von Feiertagen, Gedenktagen und wöchentlichen Ritualen spiegelt sich eine Kultur des Innehaltens, des Feierns und der Sinnstiftung wider. Der Workshop vermittelt grundlegende Kenntnisse über den jüdischen Kalender und seine Struktur.
Im Dialog mit Rabbinern werden persönliche Zugänge eröffnet und erlebbar gemacht, wie religiöse Traditionen Identität stiften, Alltag prägen und Gemeinschaft formen. Der Kurs schafft Raum für Fragen, Perspektivwechsel und lebendige Begegnung mit der jüdischen Kultur.
Datum: 15.10. (Mi)
Uhrzeit: 17:30 Uhr
Ort: Pears Jüdischer Campus, Westfälische Str. 15, 10709 Berlin
Anmeldung über die VHS
Datum: 04.11. (Di)
Uhrzeit: 10:00 Uhr
Ort: Pears Jüdischer Campus, Westfälische Str. 15, 10709 Berlin
Anmeldung über die VHS
Die Teilnahmezahl ist begrenzt und eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich. Am Einlass findet eine Personenkontrolle statt.
Das israelisch-deutsche Jarock Ensemble fragt: Wo? Woher? Wohin?
Konzert mit dem Jarock Ensemble
Die israelische Dichterin Lea Goldberg und die Dichter Jehuda Amichai, Dan Pagis und Natan Zach wuchsen mit der deutschen Sprache auf und waren gezwungen auszuwandern, als die nationalsozialistische Ideologie ihr Leben bedrohte. In Israel kennt sie jedes Schulkind. Doch hier sind sie nahezu unbekannt. Wir wollen ihr Werk und ihre Geschichte hierher zurückbringen und in das kulturelle Gedächtnis Deutschlands einschreiben.
Wir haben ihre Gedichte ins Deutsche übersetzt und Tal Koch hat sie im hebräischen Original vertont. Es geht um Ermutigung in der Einsamkeit, die Entscheidung zum Guten, um Licht in der Dunkelheit, um Leben in Liebe.
Datum: 17.10. (Fr)
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Ort: Theodor-Heuss-Saal, Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Informationen zur Anmeldung folgen in Kürze.
Freiwillige und unfreiwillige letzte Wohnorte
Führung mit der Stolperstein-initiative Stierstraße Friedenau
Bei der Verlegung von Stolpersteinen suchen wir immer nach dem letzten freiwillig gewählten Wohnort, dort, wo die Menschen ihren selbstbestimmten Alltag lebten. Ab 1939
waren viele jüdische Menschen gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und zur Untermiete auf engem Raum in die Wohnungen anderer Betroffener zu ziehen. Oftmals lagen diese im gleichen Kiez. Renate Kratschmer und Helmuth Pohren-Hartmann werden in einer Führung einige Häuser vorstellen und an die Schicksale der Menschen erinnern, die darin gewohnt haben.
Datum: 19.10. (So)
Uhrzeit: 13:00 Uhr
Ort: Bayerisches Viertel – Bayerischer Platz, vor dem Löwen
Datum: 25.10. (Sa)
Uhrzeit: 13:00 Uhr
Ort: Friedenau – Walter-Schreiber-Platz, vor der Bio Company
Informationen zur Anmeldung folgen in Kürze.
Benefizkonzert für den Kibbuz Ruhama
Konzert mit dem Shalom Chor
Der leidenschaftliche 30-köpfige Chor widmet sich unter der Leitung von Hemi Levison und von Natalia Gutman begleitet am Klavier seit seiner Gründung vor über 30 Jahren der Pflege tradioneller und moderner Synagogalmusik, denn der Reichtum, die Vielfalt und Schönheit dieser Musik sind unermesslich.
Datum: 26.10. (So)
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Gemeinschaftshaus Lichtenrade, Lichtenrader Damm 212, 12305 Berlin
Informationen zur Anmeldung folgen in Kürze.
Handlungsoptionen im Umgang mit Antisemitismus
Workshopreihe in drei Teilen in Kooperation mit der VHS Tempelhof-Schöneberg und dem Projekt „ACT gegen Gewalt“ des Kompetenzzentrums für antisemitismuskritische Bildung und Forschung
Können Sie Antisemitismus erkennen? Und wenn ja, welche Möglichkeiten haben Sie, darauf zu reagieren? Die dreiteilige Workshopreihe thematisiert gegenwärtigen Antisemitismus und sensibilisiert für ein Verständnis von Antisemitismus als Gewalt- und Ungleichheitsverhältnis.
Die Reihe richtet sich vor allem an Menschen, die sich als zivilgesellschaftlich engagierte Berliner*innen verstehen – an Personen, denen es wichtig ist, dass Antisemitismus in ihrem Umfeld nicht unbeantwortet bleibt und die sich für eine solidarische Stadtgesellschaft einsetzen.
Datum: 29.10., 05.11. & 12.11. (jeweils Mi)
Uhrzeit: 15:00 Uhr
Ort: Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Anmeldung über die VHS
Die Teilnahmezahl ist begrenzt und eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.
Gedenkorte zum Nationalsozialismus in Lichtenrade
Stadtteilführung in Kooperation mit der VHS Tempelhof-Schöneberg und der Berliner Geschichtswerkstatt e.V.
Die Spannbreite der Aspekte, die wir auf dem Rundgang näher beleuchten wollen, reicht vom SA-Terror in den frühen 30er Jahren über die Judenverfolgung bis zur NS-Zwangsarbeit. Auf Initiative der Geschichtswerkstatt Lichtenrade (seit 2002 Projektgruppe der Berliner Geschichtswerkstatt e.V.) hin gibt es in Lichtenrade mehrere Gedenkorte und 33 Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus. Diese durch bürgerschaftliches Engagement geschaffenen Gedenkorte stehen im Mittelpunkt des Rundganges. Aus der Geschichte der Entstehung der einzelnen Gedenkorte lässt sich exemplarisch die Entwicklung von 40 Jahren Gedenkkultur in der Bundesrepublik Deutschland in Bezug auf den Nationalsozialismus herausarbeiten.
Datum: 09.11. (So)
Uhrzeit: 11:00 Uhr
Ort: Steinstr. Ecke Bahnhofstr. in Lichtenrade
Anmeldung über die VHS
Die Teilnahmezahl ist begrenzt und eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.
Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden Synagogen, jüdische Friedhöfe, Geschäfte und Wohnhäuser in Brand gesteckt und demoliert. Tausende jüdische Mitmenschen wurden in dieser Nacht misshandelt, verhaftet oder ermordet.
Unmittelbar zuvor hatte es ein Attentat auf den Legationsrat der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan gegeben. Dies nahm die NS-Führung zum Anlass, massiv gegen die jüdische Bevölkerung im Land vorzugehen. Die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Juden und deren Eigentum wurden durch eine Hetzrede Josef Goebbels im Rahmen der jährlichen Versammlung der NSDAP-Führerschaft am 9. November 1938 indirekt angewiesen. Der Novemberpogrom gilt als das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.
Jedes Jahr am 9. November findet am Mahnmal der ehemaligen Synagoge in der Münchener Straße 38 in Schöneberg eine Gedenkveranstaltung statt, bei der den Opfern der Reichspogromnacht mit einer Kranzniederlegung und einer gemeinsamen Schweigeminute gedacht wird.
Datum: 09.11. (So)
Uhrzeit: 16:00 Uhr
Ort: Mahnmal der ehemaligen Synagoge, Münchener Str. 38, 10779 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Lebensmelodien: „Sing um dein Leben, Grieche!“
Konzert
Klänge aus dem Süden Europas – musikalisch schlägt das Lebensmelodien-Konzert dieses Jahr eine neue Richtung ein. Es erklingen Werke, die von spanischen, italienischen und griechischen Jüdinnen und Juden während der Shoah gesungen werden. Die fremde Sprache half auch, um Informationen und Emotionen an den Nazis vorbei zu schmuggeln. Ganz besonders: Ein Jude aus Korfu hatte eine so bezaubernde Stimme, dass sein Gesang ihm und anderen mehrfach das Leben rettete!
Datum: 09.11. (So)
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Apostel-Paulus-Kirche, Grunewaldstr. 77A, 10823 Berlin
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Lieder und Texte zur Pogromnacht
Konzert mit dem GofenbergChor
Der Chor singt Lieder in jiddischer und hebräischer Sprache, außerdem werden Augenzeugenberichte von der Pogromnacht 1938 vorgetragen.
Datum: 09.11. (So)
Uhrzeit: 15:30 Uhr
Ort: Dorfkirche Alt-Lichtenrade, Alt-Lichtenrade 109, 12309 Berlin
Datum: 10.11. (Mo)
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Kirche zum Heilsbronnen, Heilbronner Straße 11, 10779 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Wir möchten zudem auf die Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ der Gedenkstätte Deutscher Widerstand hinweisen, die in der VHS Tempelhof-Schöneberg am Barbarossaplatz gezeigt wird.
Datum: 10.10.-16.12.
Ort: VHS Tempelhof-Schöneberg, Haus am Barbarossaplatz, Barbarossaplatz 5, 10781 Berlin
Im Zentrum stehen 32 Lebensbilder von Widerstandskämpferinnen. Sie stehen exemplarisch für die gesamte soziale Breite und weltanschauliche Vielfalt des Widerstands gegen das NS-Regime. Während einzelne Frauen bereits in der Weimarer Republik vor dem erstarkenden Nationalsozialismus warnen, finden andere nach 1933 oder während der Kriegsjahre ihren Weg in den Widerstand und widersetzen sich dem nationalsozialistischen Unrechtsstaat.
